Gebrauchte Kinderkleidung ist Mangelware
In den AWO-Sozialkaufhäusern werden Textilien und Möbel werden knapp / Auch Töpfe und Pfannen fehlen / Insgesamt 400 Gutscheine für Flüchtlinge im Kreis Stormarn ausgegeben / Sozialkaufhaus Bad Oldesloe unter neuer Leitung
Projektleiter Bodo Krüger (li.) und Sozialkaufhaus-Leiter Thorsten Ehlers vor den etwa 8000 Gutscheinen, die landesweit überwiegend an Flüchtlinge ausgegeben und inzwischen eingelöst wurden. (Foto: AWO BA/Kienitz) |
Bad Oldesloe/Glinde – Der steigende Zulauf in den Sozialkaufhäusern der AWO Bildung und Arbeit (AWO BA) im Kreis Stormarn ist ungebrochen. Immer mehr Menschen mit geringem Einkommen versorgen sich dort mit günstigen gebrauchten Kleidungsstücken oder Wohnungseinrichtungen. „Besonders Kinderkleidung ist bei uns Mangelware. Immerhin wachsen Kinder schnell und brauche ständig neue Schuhe, Hosen, Pullover und Jacken“, erläuterte Thorsten Ehlers, der erst vor kurzem die Betriebsleitung des BrAWO-Centers Bad Oldesloe übernommen hatte. Seine Vorgängerin Jessica Halbbauer war nach Glinde gewechselt, um dort das BrAWO-Center aufzubauen, das erst im vergangenen Herbst eröffnet wurde.
Ein Grund für die gestiegenen Kundenzahlen den beiden Stormarnern AWO-Sozial¬kaufhäusern: Über die Ämter und Anlaufstellen sind allein im Kreisgebiet 400 Willkommensgutscheine der AWO BA in Höhe von jeweils 15 Euro überwiegend an die Mitglieder der Flüchtlingsfamilien ausgegeben worden. Landesweit wurden mittlerweile etwa 8000 Gutscheine ausgeteilt. Trotz ungebrochener Spendenbereitschaft sind unterdessen geeignete Textilien sehr knapp geworden. „In unseren Sozialkaufhäusern brauchen wir dringend warme Kleidung, aber auch T-Shirts, Hosen, Pullover und vieles mehr“, berichtet der für Stormarn und Kreis Herzogtum Lauenburg zuständige Projektleiter Bodo Krüger. Er appelliert an alle Bürger, doch noch einmal Kleiderschränke im Hinblick auf nicht mehr benötigte Textilien zu durchforsten Die Teile müssen nicht dem neuesten Modetrend entsprechen, sollten aber sauber sein und keine Risse oder ähnliches aufweisen. Um die Aufbereitung, also etwa das Bügeln, kümmern sich dann Mitarbeiterinnen in den Sozialkaufhäusern, bevor die Kleidung wieder ausgegeben wird. Abgegeben werden können die Kleidungsstücke in den BrAWO-Centern; außerdem können sie auch in eine der zahlreichen knallroten Textilcontainer der AWO Bildung und Arbeit eingeworfen werden.
Darüber hinaus werden ebenso dringend auch Betten, Schränke, andere Möbel und Hausrat wie zum Beispiel Töpfe und Pfannen benötigt. „Die Menschen, die zu uns kommen, besitzen ja nicht einmal das Allernotwendigste. Das beginnt bei Geschirr und Besteck und endet beim Kinderwagen für den Säugling. Wir sind daher zurzeit in besonderem Maße auf die Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger angewiesen“, erläutert Krüger und weist darauf hin, dass alle Möbel auf Wunsch von den Mitarbeitern der Organisation abgeholt werden.
Neben haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern beschäftigen die Sozialkaufhäuser Bezieher des Arbeitslosengeldes II in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Zu den wichtigsten Aufträgen der AWO BA gehört daher die Wiedereingliederung von Beschäftigten in den ersten Arbeitsmarkt. Insofern kommt den Sozialkaufhäusern eine doppelte soziale Bedeutung zu.
Im Zusammenhang mit der Gutschein-Aktion dankte Bodo Krüger auch den mit Flüchtlingsfragen befassten Mitarbeitern in den Jobcentern: „Die machen dort schon einen tollen Job.“
Sozialkaufhäuser im Kreis Stormarn:
- Im Hölk 2, 23843 Bad Oldesloe, Tel. 04531-8040810
- Mühlenstr. 3, 21509 Glinde, Tel. 040-63912324