Kleidung und Möbel für Polen
Sozialkaufhaus Pinneberg gibt Ware an Organisation in Ciechonów ab
Pinneberg, 15.11.2018 – Auch in einem Sozialkaufhaus gibt es „Ladenhüter“ und in selten Fällen auch einmal überschüssige Ware. Das braucht in Pinneberg nicht unbedingt entsorgt zu werden, denn jährlich kommt Besuch aus dem polnischen Ciechonów (Zichenau). Die Kleinmöbel und Textilien werden dann in einen kleinen LKW geladen und in die etwa 1000 Kilometer entfernte Kleinstadt nördlich von Warschau transportiert.
„Wir unterstützen damit bedürftige Menschen bei uns und helfen auch den sieben Obdachlosenheimen in der Region“, erläutert Przemek Bartczak von der Zichenauer Vereinigung „Filantrop“, die ebenfalls ein Sozialkaufhaus betreibt. Im Gegensatz zu Pinneberg kann dort jedoch jedermann einkaufen. Mit dem erzielten Gewinn werden wiederum Einzelpersonen unterstützt, die in Armut leben. „Filantrop“ ist eng verzahnt mit einem von der EU geförderten Tafel-Projekt, das die bedürftigen Menschen der 45.000-Einwohner-Stadt mit Lebensmitteln versorgt.
Doch nicht alles aus Deutschland wird benötigt. Da die Wohnraumsituation oft sehr beengt ist, sind vor allem kleine Möbel oder auch Ausziehcouches besonders gefragt. Auch Kleidungsstücke werden gern angenommen. „Wir sind zwar in erster Linie für unsere Kunden im Kreisgebiet zuständig, schauen aber auch gern über den Tellerrand der Region hinaus und helfen, wenn wir können“, berichtet Wolfram Gambke, Regionalleiter der AWO Bildung und Arbeit, die das Sozialkaufhaus betreibt.
Obwohl sich die wirtschaftliche Situation der polnischen Bevölkerung in den vergangenen Jahren deutlich gebessert hat, gibt es immer noch zahlreiche bedürftige Menschen, die unterstützt werden müssen. „Wir haben Rentner, die umgerechnet mit 250 bis 300 Euro im Monat auskommen müssen. Das reicht oft nicht, um die benötigten Medikamente zu bezahlen. In diesem Fällen springen wir ein“, erklärt Przemek Bartczak.
Lale Sipahioglu, Assistentin im Sozialkaufhaus Pinneberg (re.) und zwei Kollegen aus Polen packten beim Befüllen des Transporters mit an. (Foto: AWO BA)